7. Das 19.Jahrhundert
WBEva 2006.03.10. 09:06
Die franzsischen Kriege haben weitere Lster fr die Umgebung von Tata/Totis gebracht. Im August 1809 zog sich Knig Franz mit seinem Hofe nach Tata/Totis zurck.
Die franzsischen Kriege haben weitere Lster fr die Umgebung von Tata/Totis gebracht. Im August 1809 zog sich Knig Franz mit seinem Hofe nach Tata/Totis zurck. Straen wurden gebaut und dazu muten die Mnner vom Dorf alles zur Verfgung stellen. Mehrere Soldaten wurden in Dunaszentmikls/Niklo unterbracht, auch sie muten versorgt werden.
Eine Zusammenschreibung aus dem Jahre 1818 besagt, da im Dorf 60 Wohnhuser standen und 85 Familien waren Steuerverpflichtet. Der Dorfrichter hie Bernard Beck.
1836 war ein trauriges Jahr. Nur in Dunaszentmikls/Niklo starben 36 Menschen an der Choleraepidemie.
Die Dunaszentmiklser/Nikloer haben immer hart gearbeitet und deshalb waren sie ziemlich wohlhabend. Die immer unter Geldnot leitende Domne hat fter Kredit von den Dorfbewohner aufgenommen. Die damals reichste Familien waren die Familien Bihacker, Buzer, Buzelmayer, Beck und Hartmann.
Bezglich des Freiheitskampfes 1848/49 finden wir keine besondere Angaben ber Dunaszentmikls/Niklo.
Eine doch:
Richter war zu dieser Zeit Georg Buzer. Er wollte das Dorf schonen, darum richtete er sich immer nach der aktuellen Wirklichkeit. Waren die Honveds im Dorfe, oder nherten sie sich dem, so wurde die rot-wei-grne Nationalfahne aufgestreckt. Zogen die sterreicher ein, so prangte die rot-wei-rote Fahne am Gemeindehaus. Einmal verwechselte er die Fahnen. Sein Los war nicht beneidenswert. Die Honveds schleppten ihn mit nach Komrom/Komorn, haben ihn an einem Zaun gefesselt, ihn geschlagen und verprgelt.
Aus der Zeit des Freiheitskampfes stammt das folgende Soldatenlied:
Windischgrtz zu Kossuth sprach,
Wie wird's dir noch geschehen?
Siehst du nicht die groe Macht
auf den Schanzen stehen?
Rammtiritti, rammtotte,
Rammtiritti, reiram.
Siehst du nicht die groe Macht
Auf den Schanzen stehen?
Nach dem Freiheitskampf wurden die Hrigen befreit. Nun hatte die Herrschaft mit ihren sechs Gemeinden, wie Agostyn/Augustin, Als- und Felsogalla/Unter- und Obergalla, Baj/Woie, Dunaszentmikls/ Niklo und Vrtessoml/Schemling einen Vertrag auf ewige Zeiten geschlossen. Diese Gemeinden glaubten sich auch befreit, wie die brigen Hrigen des Landes und, da alles nach den Gesetzen und Verordnungen des Landes geschehen wird.
Zur Zeit des Krieges traute sich die Herrschaft auch nicht anders zu denken und handeln, aber nach der Niederlage wollte sie die Freiheit der Gemeinden nicht anerkennen. Im Jahre 1853 begann die Herrschaft einen Proze gegen diese Drfer. Die Angelegenheit dauerte bis 1862. In diesem Jahr bekrftigte das Hchste Forum jene Urteile, die die Drfer fr frei erklrten.
Als das Dorf dann endlich frei wurde, bekamen die Bauer ihre Portion Feld in 31 Stcken. In den siebziger Jahren vergrerte sich der Besitz der Dorfbewohner. Man kaufte grere Grundstcke im Dorfflur von Neszmly. hnlich besorgten sie sich ca. 60-70 Joch im Dorfflur von Szomd. Als dann 1890 bei der Bodenregelung die Herrschaft die noch ausstehende Flche abgab, rundete sich ihr eigener Hotter auf ca. 600 Joch Grund. Damals ist der Eindhof Bikol bei Stto/ Schitta, mit 10-15 Joch, in den Besitz der Dunaszentmiklser/Nikloer gelangen. All das Zeigt, wie emsig und fleiig das Volk dieses Ortes ist.
Neben dem Dorf gab es damals einen Zigeunerlager. Die Zigeuner waren gegenber der Dorfbewohner nicht feindlich gesinnt und haben ihnen keinen Schaden zugefgt.
Bis 1895 arbeiteten in Dunaszentmikls/Niklo 111 Wirtschaften auf 1338 Joch Grundstck.
In den Jahren 1861-65 war jedesmal eine ungeheuere Drre. 1866 begann anders. Es grnte schon im Wald und Feld, aber ein Frost vernichtete zu Pfingsten alle Saaten. Dazu kam noch am 9. September wiederum die Cholera. Es gab Tage an denen sechs Menschen im Dorfe starben. Die Epidemie dauerte drei Wochen hindurch. Dieses Jahr forderte 49 Todesopfer.
Die verschiedenen Epidemien haben die Dorfleute in diesem Jahr fter dezimiert. Die folgende Tabelle zeigt die Vernderungen im Bewohnerzahl zwischen 1800 und 1900. Die aufgefhrten Jahre sind durch Epidemien gekennzeichnet.
Jahr |
Personen |
Epidemie |
1800 |
573 |
XXX |
1808 |
493 |
Cholera |
1836 |
373 |
Cholera |
1866 |
440 |
Cholera |
1883 |
431 |
Blattern |
1887 |
454 |
Scharlach |
1900 |
565 |
XXX |
3. Tabelle
Die dritte Beilage zeigt, wieviel Kinder in diesen Jahren geboren waren, wieviel Ehen geschlossen wurden und wieviel Menschen starben.
Die Mnner dieses Dorfes heirateten im Allgemeinen nachdem sie ihr Militrszeit abgedient hatten, mit 24-26 Jahren. Unter den Bruten gab es auch nur selten eine unter 20. Es wurden ziemlich viele Kinder geboren, aber nur etwa 70% der Suglinge hat sein erstes Lebensjahr erreicht.
Trotzdem nahm die Zahl der Einwohner in der zweiten Hlfte des Jahrhunderts zu. Am Jahrhundertwende lebten 565 Menschen im Dorf. Es waren ziemlich viel, wenn man betrachtet, da das Dorf auch jetzt nur ca. 450 Bewohner hat.
Es ist bemerkenswert, da das Dorf einen eigenen Arzt hatte, der auer Dunaszentmikls/Niklo mehrere Drfer zu versorgen hatte.
Bis zum Ausbruch des I. Weltkrieges haben die Fhrung der Gemeinde die folgende Dorfrichter eine wichtige Rolle gespielt: Franz Bihacker, Anton Ernszt, Matthias Schmiedt, Anton Beck und Georg Baudentisztl.
Eri, Jnos: Dunaszentmikls... S.18
Ortutay, Andrs: Dunaszentmikls... S. 81
Eri, Jnos: Dunaszentmikls... S.19
Bger, Imrn: Adatok... S.7
Szabad, Gyrgy: A tatai s gesztesi Eszterhzy uradalom ttrse a robotrendszerrl a tks gazdlkodsra; Budapest, 1957 S.355-359
Eri, Jnos: Dunaszentmikls... S.21
Martikeln von Dunaszentmikls
1900 vi npszmlls I. Band; Budapest, 1902 S.510 oder Magyarorszg kzsgeinek s vrosainak npessge az 185., 1857. s 187. vekben; Bp. 1984; S.186
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